M*****wDa beruflich die Aufträge etwas rar wurden, habe ich mich entschlossen einen neuen Geschäftszweig aufzubauen. Computerschulungen -/ Service vor Ort! Also ran an die Arbeit. Webseite überarbeiten, Anzeigen schalten, Flyer drucken usw. Anfangs war der Erfolg mäßig, doch dann wurde es langsam mehr.
Meine Kunden kamen aus allen Gesellschaftsschichten von der pensionierten Geschäftsfrau bis hin zum Bauern der seinen neuen Laptop nicht bedienen konnte. Was Solls. Teilweise war es echt anstrengend, aber auch interessant. Was man so sieht und findet, wenn der Browserverlauf nicht gelöscht wird .
Letzten war ich bei einem Familienvater (nach der Wohnungseinrichtung her hochkatholisch) der sich einen Virus eingefangen hat. Format C war nicht drin, also Virus entfernen. Klappte auch alles ganz gut, Virus gefunden und entfernt jetzt nur noch die aktiven Prozesse checken. Leider hatte ich das entsprechende Programm nicht dabei, also Download von PC-Welt. Browser geöffnet und in der Adressleiste h_tp://p eingegeben. Ops was ist das? Browserverlauf nicht gelöscht! Was ich dort sah war alles andere als keusch. poppen.de, porntube, pornarea51, pornbase usw. Gut das er zur derzeit nicht in der Nähe war. Wäre für ihn wohl etwas peinlich gewesen. Was soll‘s meinen Segen hat er.
Letzten Monat habe ich eine Erfahrung gemacht, die mir neu war und die den Begriff Computerschulung eine komplett neue Bedeutung gab.
Es war mal wieder ein total verkorkster Tag. Das programmieren (mein Kerngeschäft) klappte nicht, dann noch nervige Kunden am Telefon, meine besser Hälfte war auch nur am mosern und dann noch die Computerschulung am Abend. Soweit so gut, ein Tag wie ich ihn liebe.
Die Schulung war um 19.00 Uhr angesetzt. 17.00 Uhr Feierabend im Büro, Abendessen und dann unter der Dusche. Um 18.15 war ich bereit zur Abfahrt. Mit Wiederwillen fuhr ich zum Kunden. Wie immer war ich 15 Minuten zu früh da, also habe ich noch eine geraucht und mir das Haus geguckt.
Nicht schlecht dachte ich, das könnte mir auch gefallen. Aber das erreiche eh nur mit einem Lottogewinn. Was soll’s die Arbeit ruft. Ab zur Haustür.
Auf dem Klingelschild stand Dipl.-Ing. H. Mertens. Er hatte am Telefon sich nur mit Mertens vorgestellt und jetzt ist er ein Dipl.-Ing., „was soll ich so einen denn im Bereich Computer beibringen?“: schoss es mir durch den Kopf. Egal wird schon werden.
Ich klingelte, es dauerte einen Moment bis sich die Tür öffnete. Vor mir stand Dipl.-Ing. H. Mertens. Ein grauhaariger Mann, ca. 65 Jahre, kräftig aber nicht dick und mit einer freundlichen Ausstrahlung.
„Hallo ich bin Herr Mertens, und Sie sind sicherlich Herr Süde, stimmt’s? Kommen Sie doch bitte rein“: sagte er.
Das Haus war von innen noch schöner als von außen. Sehr stilvoll eingerichtet. Schon toll! „Gefällst Ihnen?“sagte er, was ich darauf hin bejahte