a memberÜber den Sonntag Abend lohnt es nicht zu sprechen und genauso wenig über den Montag Vormittag in der Schule. Bis auf Renate, die vor lauter Vorfreude alle überstrahlend in der ersten Pause auf mich zukam und flötete „Wann und wo?“ und schaute mich keck mit schiefem Kopf an. Schnell ließ ich mir ein Eissalon einfallen und meinte „Ist 15Uhr recht?“ „Ja klar!“ kam sofort zurück. „Bis morgen!“ und sie ging wie eine stolze Diva zurück an ihren Tisch. Na ja, dachte ich mir, ich werd´s schon überleben morgen.
„Und was machst du noch heute so?“ Peter stand hinter mir. „Ich muss…. meinem Vater noch etwas helfen. Er will doch noch so eine Gartenhütte aufbauen!“ Das mit der Gartenhütte stimmte. Dass ich ihm dabei helfen sollte, gewiss auch. Nur heute Nachmittag war das nicht geplant. Heute wollte ich etwas ganz anderes klären. „Na gut. ich bin ja auch im Training und muss dann noch ein wenig lernen! Wir sehen uns ja morgen Nachmittag.“ Er zwinkerte mir zu. „Klar!“ sagte ich kurz und schon kam unsere Englischlehrerin in die Klasse.
Der Schultag ging rum und der Nachmittag kam.
Um etwa 16uhr schnappte ich mein Fahrrad und fuhr in Richtung Millionenhügel. Das Haus würde ich mit Sicherheit wiedererkennen! Ein wenig hatte ich mir die Gegend gemerkt, durch die wir damals mit dem VW-Käfer fuhren.
Gerade als ich die Straße mit den dicken Kastanienbäumen erreichte, fing es an zu regnen, erst leicht, dann aber doch heftig. Lange bot mir ein Baum keinen Schutz. Ich schaute mich um.
Da vorne.. da war es. Na klar… das war das Haus, in dem Horst wohnte. Auf der anderen Straßenseite.
Ich nutzte eine kurze Regenpause und rannte los.
Schnell hatte ich das Tor erreicht, aber noch schneller war der Regen wieder stärker geworden und ich stand völlig durchnässt vor dem Haus und wartete, dass sich jemand meldet.
Es meldete sich niemand, aber nach kurzer Zeit öffnete sich das Tor. Ich schob mein Fahrrad durch und eilte zum Hauseingang. Unter dem Vordach stand Horst, leicht bekleidet, die Hände in den Hüften, schüttelte den Kopf und meinte „Was machst du denn für Sachen? Da hast du aber Glück, dass ich zu Hause bin! Stell dein Rad da ab und komm erst mal rein!“ Ich sagte gar nix und folgte ihm. Meine Schuhe zog ich vorher aus. „Geh erst mal ins Bad und zieh deine Sachen aus! Du weißt ja wo!“
Klar wusste ich das und sprang die Treppenstufen hinauf.
Schnell war ich aus den nassen Klamotten, nahm einfach den Bademantel vom Haken und ging wieder nach unten.
„Na das ist doch viel besser“ meinte Horst, der schon mit zwei Gläsern inmitten des Wohnsaals wartete. „Setz dich“ „Danke!“ antwortete ich, nahm ein Glas, das Horst mir hinhielt und trank von dem sehr erfrischenden Inhalt.
Als ich dann neben Horst auf dem Ledersofa Platz genommen hatte, fragte er mich „Jetzt sag mal, was dich zu mir geführt hat! Eigentlich waren wir doch erst für morgen verabredet, oder?“
„Also….“ ein wenig verließ mich doch jetzt mein Mut. Ich hatte es mir genau überlegt und sogar vorgesprochen „..ich wollte mit Dir etwas klären!“ „Ja, nur zu, mein Lieber!“ Er schaute mich erwartungsvoll an und ich… schaute zurück… direkt in seine Augen. Und irgendwie waren die ganz anders als letzte Woche… oder? „Also…“ ich wiederholte mich dauernd „Also, was letzte Woche passiert ist, wird nicht mehr passieren. Und..“ ich musste es schnell nachschieben „wir werden uns auch morgen nicht treffen!“ Das war´s! Ich hatte es raus gebracht und ich war stolz auf mich! Schnell nahm ich mein Glas und trank wieder ein wenig. Dann schaute ich zu Horst. Der starrte in sein Glas und sagte lange nichts. Hatte er mir wohl nicht zugetraut… dachte ich. Aber weiter kam ich nicht „Das ist sehr schade!“ meinte er langsam und schaute mir wieder in die Augen. ich konnte den Blick nicht aushalten „sehr schade! Gerade Dich mag ich sehr, weißt du? Du bist… etwas Besonderes. Du bist sehr gefühlvoll…sehr lieb!“ Jetzt wurde ich doch etwas verlegen und wahrscheinlich auch rot.
Er machte eine lange Pause und ich dachte n
a member… ich doch etwas verlegen und wahrscheinlich auch rot.
Er machte eine lange Pause und ich dachte nach…. Warum sagte er nichts mehr, Mensch! Die Ruhe war für mich schlecht auszuhalten….! „Aber… ich glaube…“ „…dass Du Peter liebst!“ Das kam sehr schnell. Woher wusste er das? Ich schaute ihn wieder an. Diese Augen….! Dieser gütige, aber auch etwas traurige Blick…! „Das habe ich mir gedacht…! Das ist sehr schön und freut mich für euch. Aber…. das schließt doch nicht aus, dass ich dich auch mag…!“ Er rückte näher… legte seinen linken Arm um meine Schulter… seine Hand streichelte meinen Nacken….. Ich konnte nicht mehr… ich öffnete mein Mund, als sein Kopf immer näher kam und genoss seinen warmen, lieben und sehr gefühlvollen, langen Kuss….!