a memberAls ich aufwachte, war es etwa 11.00 Uhr. Ich war eingeschlafen und jetzt durch das Telefonklingeln unten geweckt worden. Meine Mutter war noch nicht vom Arbeiten zurück und ich war ja eigentlich in der Schule. Also ließ ich es klingeln… oder sollte ich doch…? Vielleicht war es Peter? Es hörte nicht auf. Ich sprang aus dem Bett und griff zum Hörer. „Hallo?“ Niemand mehr dran…nur das Besetztzeichen. Der oder die andere hatte aufgelegt.
Ich schnappte mir in der Küche eines von den Pausenbroten, die da noch lagen und einen Apfel und ging wieder nach oben.
„So ein Blödsinn“ sagte ich zu mir „Wenn es Peter gewesen wäre… was hätte ich ihm den sagen können oder sollen? Ich hatte doch noch gar keine Lösung!!!“ Wie gut, dass niemand mehr am Telefon war. Ich zog die Kopfhörer über und drehte Musik auf – laut!
Einerseits gefiel es mir, mal so einen „Auszeit-Tag“ von der Schule zu haben aber andererseits führte das auch nicht zum Ergebnis.
Ich musste mich stellen. Der Entscheidung, meinen beiden „Freunden“ und überhaut meinem Leben!
Meine Musik entführte mich etwas aus diesem Dilemma bis meine Mutter (angeklopft hatte sie bestimmt, ich aber es nicht gehört) mich am Ärmel zupfte. Ich zog die Kopfhörer runter und schaute sie an. „Und? Wie geht’s jetzt? Hast du dich etwas erholt?“ fragte sie. „Ja, ich habe geschlafen. Und du meinst ja immer, es sei die beste Medizin. Es geht wieder!“ „Freut mich! Dann mach ich was zu essen, einverstanden?“ „Prima, Danke, ich komm dann runter!“ Mama verschwand wieder. Mir wurde klar, dass sie es immer gut mit mir meinte. Sie beschützte mich, sie half mir, sie war da, wenn ich sie brauchte. Warum….warum sollte ich mich nicht ihr anvertrauen?
Es vergingen noch einige Minuten bis der schon so oft gehörte Ruf „Essen ist fertig!“ kam und ich ging hinunter. Bis dahin hatte ich schnell mal die Chancen ausgelotet, die bestanden, wenn ich meiner Mutter „reinen Wein“ einschenken würde und wie ich es denn überhaupt anstellen sollte.
Ob sie für sie ein Schock war? Ob sie es wirklich für sich behielt? Ob sie es Vater erzählen würde? Ob ich sie damit in tiefe Verzweiflung stürzte? Insbesondere letzteres wollte ich nicht, auf keinen Fall.
Aber vielleicht gab es ja eine Gelegenheit, irgendwie das Thema mal dahin zu lenken und dann – wie sagt man? – „scheibchenweise“ die „Katze aus dem Sack“ zu lassen…. Mal sehen, geplant hatte ich nichts.
So saßen wir am Tisch und aßen zu Mittag. Ich fragte sie, wie es auf ihrer Arbeit lief und sie mich, ob denn in der Schule nicht langsam wieder Arbeiten geschrieben würden und ich mich auch gut darauf vorbereite. „Aber klar!“ beruhigte ich sie „Und wenn ich mal Probleme habe, dann lerne ich mit Peter!“ fügte ich nach. „Der ist ja sehr gut in der Schule!“ „Ja… der Peter!“ sie zog den Namen in die Länge „ihr seid ja schon Freunde seit der Volksschule, also schon ne ganze Zeit. Er ist dein bester Freund oder?“ Es lag etwas in der Luft…. irgendwas…. ich konnte es nicht greifen… ich ahnte nur etwas… Was kam denn noch von meiner Mama? Ich schob die Nudeln auf meinem Teller hin und her „Na? Schmeckt`s dir nicht?“ „Ähm….doch doch! Gut …!“ Sie merkte schnell (Mütter können das, das wusste ich ja bereits), dass mich irgendwas beschäftigte. „Oder hast du irgendwas, was dir Gedanken oder gar Sorgen macht?“ Sollte ich jetzt… die Chance nutzen… loslegen…???
„Ne ne, alles klar. Ich… Ich hab gerade auch mal überlegt, wie lange ich schon mit Peter befreundet bin und was wir schon alles zusammen erlebt haben….! Das ist ne ganze Menge!“ „Das glaube ich. Es ist auch sehr wichtig und schön, wenn man einen Freund hat, dem man vertraut und dem man alles sagen und sich darauf verlassen kann, dass er es für sich behält.“ Wie viele Brücken baut sie dir noch..? Sie weiß doch schon alles…! Sie ahnt es zumindest…! Es zuckte in meinem Kopf, die Gedanken jagten einander. Es kämpfte „Sag es, fang an jetzt!“ gegen „Machs nicht, das ist zu schlimm für sie!“ „Ja“ gab ich ihr recht „das ist prima, wenn man so ei
a member… „Machs nicht, das ist zu schlimm für sie!“ „Ja“ gab ich ihr recht „das ist prima, wenn man so einen hat“ und schnell schob ich nach „und ich mag ihn ja auch sehr!“ Mama schaute auf, ich schaute zu ihr, unsere Blicke trafen sich, sie lächelte… „Das ist auch notwendig, wenn man einen guten Freund hat!“ Wir löffelten den Rest des Essens aus unseren Tellern „Hat Peter eigentlich schon mal was zu Mädchen erzählt? Also, ob er eine kennen gelernt hat oder sich für eine interessiert?“ Jetzt war ich kurz davor, in der Ecke festgesetzt zu werden. „Schach – Matt!“ Da komme ich nicht mehr raus, Mama zog ihr Seil langsam zu….! „Mädchen? Nein! Da gibt’s zwar einige in der Klasse, die ihn wohl nett finden, aber er sagt immer, er hätte kein Interesse…ähm…keine Zeit für so was! Seine Schule und sein Fußball gingen vor!“ „Verstehe“ sagte Mama „und bei dir? Wie steht es da? Wenn du mir darüber überhaupt etwas sagen möchtest….?“ Ich wurde rot „Ähm… also… ich denke da genauso. Da ist eine…. also diese Renate… aber die ist so stressig und… ach …ich weiß nicht!“ Ich stand auf und wollte mir damit Luft verschaffen. Und da klingelte das Telefon, ich stürzte in den Flur „Hallo?“ meldete ich mich an Hörer. Ich musste mich wiederholen bis dann jemand sagte „Du bist ein Schwein! Ein Lügner! Du bist nicht mehr mein Freund!“ Das Gespräch war beendet. Ich legte auf. „Und wer war das?“ Ich war geschockt. „Was? … ach so. Es war Peter!“ Mama schaute mir in die Augen und sah das Wasser darin….
a memberim Moment ist wohl etwas die Luft raus. . . .