Am See, es war ein nebeliger Morgen

Ich bin Frühaufsteher und das Schwimmer im nahegelegenen See ist schon ein Morgenritual. So zeitig bin ich meist allein, so gehe ich auch nackt ins Wasser und genieße es, das Wasser am ganzen Körper zu spüren. Manchmal regt sich sogar was zwischen den Oberschenkeln was zwar den Wasserwiderstand erhöht, aber ein geiles Gefühl gibt. Heute war es sogar nebelig und man konnte keine 80m sehen, mysthisch, Natur pur.
Die Badehose, die ich sicherheitshalber bei mir hatte, legte ich auf die Seite und auch das Handtuch blieb liegen.
Ich streichelte über meinen nackten Körper, ein warmes Gefühl durchströmte mich. Dann kam der Gedanke, wie schön wäre es jetzt zu zweit, mit einem jungen Mann dieses sinnliche Stimmung zu teilen.

Aber ab ins Wasser, trotz Nebel hat es heute 22, Außentemperatur 17 Grad. Ab ins Wasser, hinaus zu einer Boie die mein Ziel ist. Ein feeling, das man mit Badehose nicht haben kann. Ich kann es nicht verstehen, dass nackt baden nicht "Normalität" ist, vor allem dort, wo ganz wenig Leute sind, keine Kinder oder sonstigen Menschen, die daran Anstoß nehmen könnten. Jeder Hund darf ins Wasser und ich nicht? Ein bisschen wild bin ich auch noch, bin ja schon 72, sportlich schlank und ich bekomme viele Komplimente, dass ich so gut aussehe (174 cm, 69 kg).

Ich stehe auf jüngere Männer um die 40-50. Um diese Zeit liegen die noch im Bett, viele bei ihrer Frau und denken an die Arbeit im Büro oder am Bau. Diesmal taucht aber plötzlich einer im Nebel auf, er nähert sich dem Steg und zieht sich nackt aus. Er hat sich sicher gefühlt, dass er unbemerkt war und hat noch etwas mit seinem Schwanz gespielt, noch ein paar Selfies von ihm gemacht und ist mit einem Kopfsprung ins Wasser eingetaucht.

Bald haben sich unsere Blicke gefunden und wir blieben in der Nähe, keiner wollte weiter hinaus und ich freute mich, dass seine Blicke immer wieder zu mir kamen. Langsam stieg ich aus dem Wasser, er sollte sehen, dass ich nackt bin und er nahm das auch wahr. Alsbald stand er hinter mir, näherte sich mit einem freundlichen Gesichtsausdruck, hielt aber einen halben Meter Distanz. Sekundenschnell "musterten" wir uns gegenseitig, bevor unsere Hände sich wortlos berührten und zärtlich über die Brust streichelten. Da erhoben sich bei beiden die Schwänze und berührten sich ebenfalls. Ein wunderbares Gefühl, das aber durch ein nahendes Motorboot jäh unterbrochen wurde.
Es war eine Polizeistreife, die auf Grund eines anonymen Anrufes stoppte und unsere Daten aufnahm. Wir hatten rechtzeitig unsere Handtücher erfasst,  sodass sie kein Fehlverhalten feststellen konnten. Ich konnte mir den Namen des jungen Mannes merken, auch seine Straße in der er wohnt.

So halte ich auch morgen wieder Ausschau nach ihm. Ich bin mir sicher, er wird wieder kommen. Das Gefühl war ganz fest aus den kurzen Blicken der morgendlichen Abschiedsgrußes zu spüren. Ja, ich weiß - wir werden uns wieder sehen.