Meine ersten Erfahrungen... (17)

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Freitag. Es war schwül in der Klasse und ich war froh, in der großen Pause an die frische Luft zu kommen. Die bisherigen Stunden zogen sich unendlich hin und ich hoffte, dass die zwei noch folgenden - die sechste fiel wegen Krankheit aus - recht schnell umgingen. Dann war Wochenende! Wochenende! Endlich - und endlich konnte ich mit Peter... Mir wurde ganz anders, als ich dran dachte, dass wir schon morgen ganz alleine für uns sein konnten. Blitzschnell stellte sich mein Kopf die tollsten Sachen vor, die ich mit Peter…. Pause war zu Ende.
Als ich wieder an meinen Platz kam, merkte ich es sofort. Mein Buch war verschoben und drunter schaute mit einer Ecke ein zusammengefalteter, rosafarbener Zettel heraus. Ich nahm ihn und las „Ich würde mich sehr freuen, Dich morgen auf meiner Geburtstagsparty zu sehen. Sag mir bitte Bescheid, ob Du kommst. Liebe Grüße Renate“ und daneben war ein Herzchen gemalt.
Ach, wieder die Renate. Sie hatte schon länger ein Auge auf mich geworfen. Bei jeder Gelegenheit grinste sie mich an. Und wenn sie mit einer Freundin auf dem Schulhof stand und ich vorbeiging, stieß sie ihre Freundin in die Seite und schien mit ihren Blicken zu sagen „Das ist er, sieht er nicht süß aus…?“ Dabei hatte ich nie geantwortet, weder mit Blicken noch mit Worten. Aber vielleicht sollte ich das bald mal machen. Ihr Bescheid sagen. Nein! Nicht dass ich in Peter verliebt war! Um Gottes Willen. Nein, eher…. dass ich keine Zeit für eine Freundschaft hätte….oder… zu viele andere Sachen… oder…. dass ich ne andere „im Blick“ hätte. Nein, der letzte Grund würde nur wieder Rückfragen nach sich ziehen. Egal jetzt. Jetzt erst mal: Wie komme ich aus der Party-Einladungs-Nummer raus? Das ging ganz unmöglich! Peter kommt, da ging nichts drüber!!!
Die letzten zwei Stunden gingen recht schnell vorbei. Renate war mit ner Freundin schon fast aus dem Klassenraum. „Renate“ rief ich ihr hinterher „warte mal bitte“. Renate drehte sich im Türrahmen um und ihr langes blondes Haar flog in weitem Bogen hinterher. „Danke für deine Einladung, aber….“ „Aber…?“ sie drängelte, ahnte wohl schon, schob die Unterlippe nach vorne „Leider“ log ich „Ich muss mit meinen Eltern übers Wochenende zu einer anderen Geburtstagsfeier, wir fahren morgen gegen Mittag schon weg und kommen erst Sonntag wieder!“ Wortlos wandte sie sich ab und ging den scheinbar endlosen Schulgang Richtung Treppenhaus. „Aber…wir könnten…“ fing ich noch mal an und sie blieb abrupt stehen und drehte sich zu mir „nächste Woche dann mal an einem Nachmittag uns treffen… zum Eis oder so?“ Irgendwie kam ich mir blöd vor und vielleicht wurde ich auch etwas rot im Gesicht. Ihre Augen weiteten sich, ihr Mund öffnete sich zu einem herzlichen Lächeln „Ja… das wäre super! Das wäre…!“ „Wir sehen uns ja Montag und da machen wir was aus, ok?“ und schon war ich vor ihr im Flur Richtung Treppe. Ich wollte Peter bis zur Bushaltestelle eingeholt haben. Ich werde ihr dann beim Eis essen eine Geschichte auftischen, dann gibt die Ruhe!
Ich schaffte es gerade so noch, den Bus zu erreichen. Peter war schon drin. Ich ließ mich neben ihn auf die Sitzbank fallen. „Was hast du denn mit der Renate?“ fragte er sofort „Gar nix. Du weißt doch, wie die nervt. Ich muss sie loswerden! Sie hatte mich zu ihrer Geburtstagsfeier eingeladen, aber ich hab ihr abgesagt. Du bist doch viel wichtiger!“ flüsterte ich hinterher und stieß mein Knie gegen seins. „Das hoffe ich doch sehr“ grinste Peter zurück und schaute mich mit einem zugedrückten Auge an. „Es wird unser Wochenende, Peter! Wann kommst du nach dem Training zu mir?“ „Das wird etwa so 18.00Uhr, denke ich!“ „Ich freue mich sehr drauf, bin ganz aufgeregt.“ Ich auch.“ antwortete Peter „Raus, raus!“ beinahe wäre der Bus an unserer Haltestelle wieder angefahren. Wir schafften es gerade noch, uns zwischen die sich schließende Tür zu zwängen. „Also bis morgen! 18.00 Uhr!“ „18 Uhr“ echote Peter und wir schauten uns noch mal tief in die Augen. Dann ging jeder in seine Richtung. Noch e
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a member
… Peter und wir schauten uns noch mal tief in die Augen. Dann ging jeder in seine Richtung. Noch einmal schlafen…! Es war wie vor Weihnachten. da zählte man auch immer die Nächte herunter…. Aber was schon Weihnachten gegen Peter….!
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a member
Du schreibst wirklich sehr gefühlvoll....klasse und Danke.
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