a memberIch wusste nie so recht wo ich hingehörte. Aufgewachsen auf einem kleinen Dorf, wo Fussballverein, Feuerwehr, Gesangsverein und Schützenverein das Leben bestimmen. Doch was ist mit den Menschen, die sich damit nicht identifizieren? Ich war so ein Mensch. Mädchen interessierten mich anfangs sehr, und so machte ich meine Erfahrungen mit ihnen. Doch lange hielt ich es bei keiner aus. So mit 20 merkte ich, daß mich, wenn ich ein älteres Ehepaar sah, der Mann immer mehr interessierte. Graue Haare, gut gekleidet und lachende Augen fand ich toll. Hab mir anfangs nichts dabei gedacht, doch dann spürte ich, daß ich die Frauen, die so einen Mann hatten, beneidete. Bist du etwa schwul? Nein, bestimmt nicht, in einem Dorf und schwul, geht überhaupt nicht. Und so blieb es lange Jahre bei geheimen Schwärmereien. Bis, ja bis ein pensionierter Nachbar, sein Name war Leo, öfters mal bei mir vorbeischaute um sich ein wenig die Zeit zu vertreiben und sich zu unterhalten. Ich arbeitete zu dieser Zeit zuhause und war auch dankbar für etwas Ablenkung. Mit der Zeit wurden wir Freunde und Leo, er war 73 Jahre alt, Vater von 5 Kindern und Großvater von etlichen Enkeln, begleitete mich oft bei meinen Außenterminen. Wenn Leo zu Besuch kam, nahm er immer meine Hand und mir kam es so vor, als ob er sie nicht mehr loslassen wolle. Ich machte mir natürlich auch so meine Gedanken, doch das konnte nicht sein. Leo und schwul, undenkbar. Ich hatte auch Verlangen nach ihm, das war mir schon klar, aber würde die Freundschaft zerbrechen, wenn ich dem nachgebe? Ich war so naiv, und so kamen wir nicht zusammen. Heute weiß ich, daß ich uns um eine Schöne Zeit gebracht habe. Es ist also nichts passiert. So lief das etwa 4 Jahre, dann wurde Leo krank und musste ins Krankenhaus. So kam er, der erste Tag ohne Leo. Ich spürte, das er mir fehlte, war da doch mehr? Ich hielt es nicht mehr aus und fuhr zum Krankenhaus. Leo hatte auf mich gewartet und weinte, als er mich sah. Die nächsten Wochen bestanden in der Hauptsache nur aus 2 mal täglichen Krankenbesuchen bei Leo. Ich habe gebetet, daß er wieder gesund wird. Eines Tages, Leo war sehr schwach, da zog er mich zu sich herunter und sagte zu mir, "Ich lieb dich doch". Mich durchfuhr ein Schauer von Glück, wie ich es noch nie erlebt hatte. Ich liebe dich doch auch, sagte ich. Nun war es ausgesprochen, und ich war der glücklichste Mensch auf der Welt. Doch Leo verließ diese Welt am nächsten Tag und für mich brach einen Welt zusammen.
Es folgte ein Jahr in dem nichts mehr war wie es war. Ich habe sehr unter dem Verlust gelitten. Eines wusste ich jetzt, du bist schwul und stehst auf ältere Männer, was nun. Ich kannte keine Schwulen, jedoch wurde mein Verlangen mit einem Mann zusammen zu sein von Tag zu Tag größer. Eines abends, ich sah mir eine Diskussionsrunde im Fernsehen an, wurde dort ein Buch vorgestellt von einem sehr bekannten Soziologen aus Köln, der sich offen zu seiner Homosexualität bekannte. Mir war sofort klar, diesen Mann musst du kennenlernen, prominent hin oder her. Mein Gedanke war, vielleicht kann er dir helfen aus dieser Situation herauszukommen. Sofort suchte ich seine Telefonnummer heraus, und rief ihn einfach an. Mehr als auflegen kann er nicht dachte ich mir. Er legte nicht auf, sondern lud mich zu einem Gespräch zu sich nach hause ein. Er verstand meine Situation sofort, meine Befürchtungen und Ängste und versprach zu helfen. Nach mehreren Besuchen lud er mich fürs nächste Wochenende zu sich ein, ein ehemaliger Freund von ihm würde auch da sein, der mir die, für mich in Frage kommenden Schwulenlokale, zeigen sollte, wo man ältere Schwule treffen kann. Gesagt getan. Mit einem unguten Gefühl betrat ich zum ersten Mal in meinem Leben ein Schwulenlokal. Ich hatte mir schon die schlimmsten Dinge ausgemalt, und was war? Super schöne Atmosphäre, nette Leute, alles ganz normal. Ich fühlte mich direkt sehr wohl und ein Gefühl von Freiheit durchfuhr meinen Körper. Hier konnte ich sein und mich geben wie ich war.
a member… ein Gefühl von Freiheit durchfuhr meinen Körper. Hier konnte ich sein und mich geben wie ich war. Von nun an besuchte ich diese Lokal 2 mal die Woche und lernte nette Leute kennen. Doch der Richtige war nicht dabei. Dann eines Samstagabend öffnete sich die Tür und da war er.................
Created18/06/2015edited once00 T********beine tolle geschichte, auch wenn der anfang sehr traurig ist !
ich hoffe, ich finde noch diverse fortsetzungen !
a memberAntoncharly; es gibt noch 2 und 3. findest du auf den folgenden Seiten.