squirrl88 yrsQueere Stadtgeschichten
Wer nach dem Wochenende noch Lust auf CSD hat, für den öffnet am Montag, 17. Juni, die Ausstellung „Queer und von hier – Oldenburger Stadtgeschichte(n)“. Hierfür hat das Open Objects Collective in Kooperation mit dem Stadtmuseum Gegenstände, Bilder und Geschichten des queeren Lebens in Oldenburg. Die Ausstellung ist bis zum 7. Juli im „Raum auf Zeit“ des Stadtmuseums in der Haarenstraße 39 zu sehen.
squirrl88 yrsEin Zeichen für queere Menschenrechte
OLDENBURG. Unter dem diesjährigen CSD-Motto „Auf die Barrikaden für queere Menschenrechte“ fand der Gottesdienst zum 30. CSD in Oldenburg statt. „Wir setzen damit ein deutliches Symbol dafür, dass queere Menschen bei uns willkommen sind“, sagt Pastor Ralph Hennings, der zusammen mit Pastor Tom Brok den Gottesdienst in der Lamberti-Kirche begleitete. Bereits seit Jahren beteiligt sich die evangelische Kirchgemeinde in Oldenburg am CSD. „Auch in diesem Jahr war es wieder eine schöne Feier mit einem eingespielten Team, schöner Musik und guter Stimmung“, sagt Hennings. Neben dem CSD Nordwest und Amnesty International war zudem die Evangelische Jugend in Oldenburg dabei, die eine Kollekte für die queere Jugendarbeit einsammelte. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Annie und Uwe Heger sowie Vivian Glade und Christian Arndt.
squirrl88 yrsAUF DEM FAHRRAD haben zwei Polizeibeamte einen Bräutigam und sein Auto durch die Augsburger Parade des Christopher Street Day eskortiert. Der Mann habe in der Innenstadt geparkt. Als er weiterfahren wollte, war zwischenzeitlich alles gesperrt wegen der queeren Demo und er konnte nicht weiterfahren, um zu seiner Eheschließung zu kommen, wie das Polizeipräsidium Schwaben Nord mitteilte. „Die Hochzeit drohte zu platzen!“ Das Kommunikationsteam des Polizeipräsidiums habe sich daraufhin entschlossen, „den verzweifelten Bräutigam zu lotsen“.
squirrl88 yrsTausende demonstrieren in Oldenburg
CHRISTOPHER STREET DAY - Buntes und lautes Zeichen für queere Menschenrechte
OLDENBURG. (sho) Präsenz zeigen - das tut Matz Pierzyna. Er ist für den Christopher Street Day (CSD) aus Münster nach Oldenburg gekommen. Der CSD ist für ihn ein Ort, um sich für die Rechte queerer Menschen einzusetzen, aber auch, um zu netzwerken, sagt er. Mit Rock, Katzenohren und Fahne habe er sich mittlerweile eine gewisse Bekanntheit aufgebaut, er begrüßt viele und wird von vielen begrüßt. „Ich freue mich darauf, neue Kontakte zu knüpfen“, sagt er.
Mehr als 10.000 Menschen haben laut Polizei beim Christopher Street Day (CSD) in Oldenburg gefeiert. „Wir setzen gemeinsam mit einem bunten, lautstarken und vor allem politischen CSD in Oldenburg nun zum 30. Mal ein Zeichen gegen Hass und Ausgrenzung“, betonte der Veranstalter Andreas Gerbrand. Nach Angaben des Veranstalters ist die Zahl der Teilnehmenden sogar noch höher – er habe 15.000 gezählt. Die Demonstration für die Rechte von lesbischen, schwulen und anderen queeren Menschen stand dieses Jahr unter dem Motto „Auf die Barrikaden für queere Menschenrechte“. Nach Angaben der Polizei vom Nachmittag verlief die Veranstaltung bis dahin friedlich.
Unter den Demonstrierenden sind auch zahlreiche Vereine und Organisationen vertreten. Dabei kommen nicht alle direkt aus Oldenburg. So möchte auch der Verein „Rainbow Point“ aus Ostrhauderfehn ein Zeichen setzen – für die Normalisierung unterschiedlicher Sexualitäten, vor allem auch auf dem Land. „Dafür unterstützen wir die Demonstration und zeigen Präsenz für unseren Verein“, sagt der erste Vorsitzende Folkmar Körte.
Nach einem Demonstrationszug mit Wagen durch die Innenstadt ging die Feier auf dem Kulturfest weiter. Zurück am Schlossplatz schwenkt Jonas Schmidt am Rand des Zuges eine Flagge mit den Farben für Pansexualität und begrüßt so alle Demonstrierenden, die ankommen. Er ist, wann immer er kann, auf CSDs in der Region dabei. „Gerade mit dem Rechtsruck in der Gesellschaft müssen wir noch mehr für unsere Rechte einstehen“, sagt er. Umso schöner sei es für ihn, die Menschen auf der Demonstration zu sehen. „Sie feiern sich und sind einfach frei. Für manche ist der CSD der einzige Tag im Jahr, in dem sie voll und ganz sie selbst sein können.“
Der CSD erinnert an die Aufstände der queeren Community in der Christoper Street in New York City (USA) von 1969 und steht für die Sichtbarmachung und Gleichstellung queerer Menschen. Andere Bezeichnungen für die inzwischen vielerorts jährlich veranstalteten CSD-Demonstrationen sind „Pride Parade“ oder „Gay Pride“.
squirrl88 yrsEine Bühne für queere Geschichten
STADTMUSEUM - Studierende eröffnen Ausstellung „Queer und von hier“ am heutigen Montag
OLDENBURG. (sho) Modern, unkonventionell und interaktiv präsentiert sich die Ausstellung „Queer und von hier“, die an diesem Montag, 17. Juni, ihre Türen öffnet. Gefüllt ist sie mit Gegenständen, Kunstwerken, Texten, Plakaten und weiteren Kuriositäten, die Geschichten der queeren Community in Oldenburg widerspiegeln. Die Ausstellung wurde vom Open Objects Collective – bestehend aus vier Oldenburger Studierenden – geplant und umgesetzt. Dabei kooperieren sie mit dem Stadtmuseum Oldenburg. Zielsetzung dabei: Die Repräsentation der queeren Community im Stadtmuseum. „Ich bin schwer beeindruckt, was hier didaktisch umgesetzt wurde. Davon können wir einiges an Inspiration mitnehmen“, sagt Stadtmuseums-Leiter Steffen Wiegmann.
Denn die Studierenden wagten sich mit neuen Ideen an das Konzept einer Ausstellung. So haben sie beispielsweise mit queeren Vereinen aus Oldenburg zusammengearbeitet, die sich selbst in der Ausstellung verewigen konnten. Der Raum soll nicht nur zum Anschauen, sondern auch zum Verweilen einladen, wie die Studentin Sabine Heuchler beschreibt. Deswegen gibt es Sitzmöglichkeiten und interaktive Stationen, an denen die Besucher selbst kreativ werden können, wie eine Wand an Boxen, auf denen sie eigene queere Impulse hinterlassen können. Begebenheiten des Raumes, das früher als Modegeschäft diente, wurden kreativ in die Ausstellung eingebaut: Beispielsweise die Umkleidekabinen, in denen themenspezifisch Stücke ausgestellt wurden.
Aus privaten Händen
Die Ausstellung speist sich aus Stücken von Privatpersonen, die das Kollektiv über einen Aufruf gesammelt hat. „Es sind nicht so viele, wie wir erhofft haben, da unsere Vorbereitungszeit begrenzt war. Aber wir konnten den Raum gut füllen“, sagt Wencke Kumke. Heuchler fügt hinzu: „Wir haben auch so viele tolle Menschen, Gegenstände und Geschichten kennenlernen dürfen.“ Ein besonderer Hingucker ist eine Wand mit zahlreichen Plakaten, manche davon von Hand gestaltet. Sie weisen auf Travestie- und Schwulen-Partys, Lesungen und weitere queere Veranstaltungen im Oldenburger Alhambra hin und stammen aus den 1980er-Jahren. „Die Plakate sind eine Spende eines schwulen Oldenburger Paares, das damals Teil der Gruppe war, die diese Partys organisierte. Über die Gruppe haben sie sich kennengelernt“, sagt Denise Neumann vom Kollektiv. Heuchler sagt weiter: „Sie haben die Plakate, die sie damals selbst erstellt haben, als Erinnerung an diese besondere Zeit in ihren Leben behalten.“
Zufrieden mit Ergebnis
„Wir hatten viel Spaß und sind zufrieden mit dem Ergebnis“, resümiert die Studierende. Ob das Open Objects Collective weitere Projekte umsetzen wird, ist aber noch unklar. „Wir sind diesen Sommer mit dem Studium durch und werden uns dann wahrscheinlich räumlich aufteilen. Aber Lust dazu hätten wir“, sagt Kumke.