Demos, Partys und Kultur beim 30. CSD

Forum
6 answers in this topic
squirrl87 yrs
ÜBERSICHT - Diese Veranstaltung finden rund um den Christopher Street Day statt

OLDENBURG. (sho) Am Wochenende wird es besonders bunt in Oldenburg, wenn sich wieder tausende Mitglieder der queeren Community mit ihren Unterstützern beim Christopher Street Day (CSD) auf die Straße begeben. In diesem Jahr findet der CSD in Oldenburg bereits zum 30. Mal statt. Motto ist in diesem Jahr „Auf die Barrikaden für queere Menschenrechte“. In den letzten Jahren wurde bereits einiges für die Akzeptanz und die Rechte der LGBTQIA*-Community erreicht, sagt Andreas Gerbrand, Vorsitzender des CSD Nordwest. Aber: „Wir sehen das bereits Erreichte immer mehr in Gefahr und gehen deshalb auf die Barrikaden.“ Ein zentraler Punkt bei den deutschlandweiten Demonstrationen sei dabei seit Jahren, dass der Artikel 3 Absatz 3 des Grundgesetzes um die Merkmale der sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität erweitert wird. Aktuell lautet dieser: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“

CSD-Demonstration

Für den CSD in Oldenburg am Samstag, 15. Juni, haben die Veranstalter ein volles Programm zusammengestellt. Los geht es um 11 Uhr mit Redebeiträgen, Musik von DJ Olafson und Infoständen auf der „Pride Mile“ am Schlossplatz. Ab 13 Uhr setzt sich der Demonstrationszug vom Schlossplatz in Bewegung. Die Veranstalter rechnen dabei mit rund 15.000 Menschen. Dieses Jahr sind dabei zum ersten Mal wieder große Lkw erlaubt. „Ursprünglich hatten wir die großen Wagen aus Umweltgründen verboten. Doch viele Teilnehmer nehmen entweder mit einem großen Wagen oder gar nicht teil. Uns ist es wichtig, allen die Möglichkeit zu geben, sich an der Demonstration zu beteiligen“, begründet Andreas Gerbrand, Vorsitzender von CSD Nordwest, die Entscheidung. Ab 15 Uhr geht es zurück auf dem Schlossplatz mit der Abschlusskundgebung und dem Kulturfest weiter. Hier werden die Sänger Hanne Kah und Daniel Schumacher auf der Bühne stehen sowie die Band „Glüxkinder“, die im Rahmen ihrer „Glüxgefühle“-Tour einen Halt in Oldenburg machen.

Am Abend startet dann die offizielle Abschlussparty „Night of The Pride“ ab 21 Uhr im Core (Heiligengeiststraße 6-8). Zudem veranstaltet der Verein „Na und – Queeres Leben in Oldenburg“ die „Männerfabrik“ im Alhambra (Hermannstraße 83), ebenfalls ab 21 Uhr.

„Ride with Pride“

Zum Start des CSD-Wochenendes veranstaltet der CSD Nordwest zudem eine Fahrraddemo unter dem Motto „Ride with Pride“. Start ist am Freitag, 14. Juni, um 18.30 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz. Danach kann auf dem Schlossplatz bei Imbiss und Getränken der Vorabend des CSD gefeiert werden.

Nacht der    kleinen Künste

Die Nacht der kleinen Künste wird auch in diesem Jahr im Rahmen des CSD von der Kulturetage am Vorabend der CSD-Demonstration veranstaltet. „Wir freuen uns sehr, dass wir uns wieder mit dieser besonderen Veranstaltung am CSD beteiligen und ein Zeichen für Toleranz setzen können“, sagt Bettina Stiller von der Kulturetage. Auf der Bühne stehen werden an dem bunten Abend die 15-jährige Newcomerin Minu Safari, Poetry-Slammer Christian Ritter, Clown Monsieur Momo sowie die Körperkünstlerinnen Mona und Laura. Dazu kommen noch weitere Überraschungsgäste die – getreu der Bezeichnung – nicht vorher verraten werden. Als Moderatorin kehrt die Oldenburger Poetry-Slammerin Annika Blanke zurück, nachdem sie bereits im letzten Jahr das Publikum durch die Show geführt hat.

Die Nacht der kleinen Künste beginnt um 19.30 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr in der Halle der Kulturetage, Bahnhofstraße 11. Der Eintritt beträgt 25 Euro. Tickets gibt es über die Webseite der Kulturetage unter www.kulturetage.de
squirrl87 yrs
Queere    Stadtgeschichten

Wer nach dem Wochenende noch Lust auf CSD hat, für den öffnet am Montag, 17. Juni, die Ausstellung „Queer und von hier – Oldenburger Stadtgeschichte(n)“. Hierfür hat das Open Objects Collective in Kooperation mit dem Stadtmuseum Gegenstände, Bilder und Geschichten des queeren Lebens in Oldenburg. Die Ausstellung ist bis zum 7. Juli im „Raum auf Zeit“ des Stadtmuseums in der Haarenstraße 39 zu sehen.
squirrl87 yrs
Ein Zeichen für queere Menschenrechte

OLDENBURG. Unter dem diesjährigen CSD-Motto „Auf die Barrikaden für queere Menschenrechte“ fand der Gottesdienst zum 30. CSD in Oldenburg statt. „Wir setzen damit ein deutliches Symbol dafür, dass queere Menschen bei uns willkommen sind“, sagt Pastor Ralph Hennings, der zusammen mit Pastor Tom Brok den Gottesdienst in der Lamberti-Kirche begleitete. Bereits seit Jahren beteiligt sich die evangelische Kirchgemeinde in Oldenburg am CSD. „Auch in diesem Jahr war es wieder eine schöne Feier mit einem eingespielten Team, schöner Musik und guter Stimmung“, sagt Hennings. Neben dem CSD Nordwest und Amnesty International war zudem die Evangelische Jugend in Oldenburg dabei, die eine Kollekte für die queere Jugendarbeit einsammelte. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Annie und Uwe Heger sowie Vivian Glade und Christian Arndt.
squirrl87 yrs
CSD Nordwest sendet Hilferuf
Was dazu noch wichtig ist

OLDENBURG. (sho) Der Christopher Street Day (CSD) hat Tradition in Oldenburg. In diesem Jahr findet die Demons-tration für die Rechte queerer Menschen bereits zum 30. Mal statt. Die Veranstalter befürchten jedoch, dass das Jubiläumsjahr auch das letzte seien könnte. Rund 15.000 Menschen erwartet der Verein CSD Nordwest, der die Demonstration jährlich auf die Beine stellt, in diesem Jahr. Hinter der Großveranstaltung steht jedoch ein Organisationskern aus gerade mal acht ehrenamtlichen Personen. „Dieses Jahr haben wir es gerade noch so hinbekommen“, sagt der Vorsitzende Andreas Gerbrand. Aber über die letzten Jahre seien immer mehr Mitglieder aus persönlichen Gründen weggefallen und nicht ausreichend Ehrenamtliche nachgerückt. „Die Lebensumstände verändern sich und damit natürlich auch die Zeit, die man in den Verein stecken kann“, sagt Vorstandsmitglied Thomas Sieverding.

Vor kurzem wendete sich der Verein deswegen mit einem Hilferuf an die Öffentlichkeit. Dabei zeigt sich: es fehlt in allen Bereichen an Unterstützung. Beispielsweise werden Ordner, Organisatoren sowie helfende Hände hinter den Kulissen und im IT- und Social Media-Bereich gesucht. Solange sich die Situation nicht ändere, sei der CSD 2025 nicht in der Weise sichergestellt, wie der Verein es sich wünschen würde, sagt Ger-brand. „Vom heutigen Stand aus gesehen wird es sehr schwierig, auch im Jahr 2025 einen CSD in bekanntem Umfang auf die Beine zu stellen.“

Wer Interesse hat, den CSD Nordwest zu unterstützen, findet weitere Informationen und Kontakte unter Webseite

Mehr Informationen unter: www.csd-nordwest.de
squirrl87 yrs
AUF DEM FAHRRAD haben zwei Polizeibeamte einen Bräutigam und sein Auto durch die Augsburger Parade des Christopher Street Day eskortiert. Der Mann habe in der Innenstadt geparkt. Als er weiterfahren wollte, war zwischenzeitlich alles gesperrt wegen der queeren Demo und er konnte nicht weiterfahren, um zu seiner Eheschließung zu kommen, wie das Polizeipräsidium Schwaben Nord mitteilte. „Die Hochzeit drohte zu platzen!“ Das Kommunikationsteam des Polizeipräsidiums habe sich daraufhin entschlossen, „den verzweifelten Bräutigam zu lotsen“.
squirrl87 yrs
Tausende demonstrieren in Oldenburg
CHRISTOPHER STREET DAY - Buntes und lautes Zeichen für queere Menschenrechte

OLDENBURG. (sho) Präsenz zeigen - das tut Matz Pierzyna. Er ist für den Christopher Street Day (CSD) aus Münster nach Oldenburg gekommen. Der CSD ist für ihn ein Ort, um sich für die Rechte queerer Menschen einzusetzen, aber auch, um zu netzwerken, sagt er. Mit Rock, Katzenohren und Fahne habe er sich mittlerweile eine gewisse Bekanntheit aufgebaut, er begrüßt viele und wird von vielen begrüßt. „Ich freue mich darauf, neue Kontakte zu knüpfen“, sagt er.

Mehr als 10.000 Menschen haben laut Polizei beim Christopher Street Day (CSD) in Oldenburg gefeiert. „Wir setzen gemeinsam mit einem bunten, lautstarken und vor allem politischen CSD in Oldenburg nun zum 30. Mal ein Zeichen gegen Hass und Ausgrenzung“, betonte der Veranstalter Andreas Gerbrand. Nach Angaben des Veranstalters ist die Zahl der Teilnehmenden sogar noch höher – er habe 15.000 gezählt. Die Demonstration für die Rechte von lesbischen, schwulen und anderen queeren Menschen stand dieses Jahr unter dem Motto „Auf die Barrikaden für queere Menschenrechte“. Nach Angaben der Polizei vom Nachmittag verlief die Veranstaltung bis dahin friedlich.

Unter den Demonstrierenden sind auch zahlreiche Vereine und Organisationen vertreten. Dabei kommen nicht alle direkt aus Oldenburg. So möchte auch der Verein „Rainbow Point“ aus Ostrhauderfehn ein Zeichen setzen – für die Normalisierung unterschiedlicher Sexualitäten, vor allem auch auf dem Land. „Dafür unterstützen wir die Demonstration und zeigen Präsenz für unseren Verein“, sagt der erste Vorsitzende Folkmar Körte.

Nach einem Demonstrationszug mit Wagen durch die Innenstadt ging die Feier auf dem Kulturfest weiter. Zurück am Schlossplatz schwenkt Jonas Schmidt am Rand des Zuges eine Flagge mit den Farben für Pansexualität und begrüßt so alle Demonstrierenden, die ankommen. Er ist, wann immer er kann, auf CSDs in der Region dabei. „Gerade mit dem Rechtsruck in der Gesellschaft müssen wir noch mehr für unsere Rechte einstehen“, sagt er. Umso schöner sei es für ihn, die Menschen auf der Demonstration zu sehen. „Sie feiern sich und sind einfach frei. Für manche ist der CSD der einzige Tag im Jahr, in dem sie voll und ganz sie selbst sein können.“

Der CSD erinnert an die Aufstände der queeren Community in der Christoper Street in New York City (USA) von 1969 und steht für die Sichtbarmachung und Gleichstellung queerer Menschen. Andere Bezeichnungen für die inzwischen vielerorts jährlich veranstalteten CSD-Demonstrationen sind „Pride Parade“ oder „Gay Pride“.
squirrl87 yrs
Eine Bühne für queere Geschichten
STADTMUSEUM - Studierende eröffnen Ausstellung „Queer und von hier“ am heutigen Montag

OLDENBURG. (sho) Modern, unkonventionell und interaktiv präsentiert sich die Ausstellung „Queer und von hier“, die an diesem Montag, 17. Juni, ihre Türen öffnet. Gefüllt ist sie mit Gegenständen, Kunstwerken, Texten, Plakaten und weiteren Kuriositäten, die Geschichten der queeren Community in Oldenburg widerspiegeln. Die Ausstellung wurde vom Open Objects Collective – bestehend aus vier Oldenburger Studierenden – geplant und umgesetzt. Dabei kooperieren sie mit dem Stadtmuseum Oldenburg. Zielsetzung dabei: Die Repräsentation der queeren Community im Stadtmuseum. „Ich bin schwer beeindruckt, was hier didaktisch umgesetzt wurde. Davon können wir einiges an Inspiration mitnehmen“, sagt Stadtmuseums-Leiter Steffen Wiegmann.

Denn die Studierenden wagten sich mit neuen Ideen an das Konzept einer Ausstellung. So haben sie beispielsweise mit queeren Vereinen aus Oldenburg zusammengearbeitet, die sich selbst in der Ausstellung verewigen konnten. Der Raum soll nicht nur zum Anschauen, sondern auch zum Verweilen einladen, wie die Studentin Sabine Heuchler beschreibt. Deswegen gibt es Sitzmöglichkeiten und interaktive Stationen, an denen die Besucher selbst kreativ werden können, wie eine Wand an Boxen, auf denen sie eigene queere Impulse hinterlassen können. Begebenheiten des Raumes, das früher als Modegeschäft diente, wurden kreativ in die Ausstellung eingebaut: Beispielsweise die Umkleidekabinen, in denen themenspezifisch Stücke ausgestellt wurden.
Aus privaten Händen

Die Ausstellung speist sich aus Stücken von Privatpersonen, die das Kollektiv über einen Aufruf gesammelt hat. „Es sind nicht so viele, wie wir erhofft haben, da unsere Vorbereitungszeit begrenzt war. Aber wir konnten den Raum gut füllen“, sagt Wencke Kumke. Heuchler fügt hinzu: „Wir haben auch so viele tolle Menschen, Gegenstände und Geschichten kennenlernen dürfen.“ Ein besonderer Hingucker ist eine Wand mit zahlreichen Plakaten, manche davon von Hand gestaltet. Sie weisen auf Travestie- und Schwulen-Partys, Lesungen und weitere queere Veranstaltungen im Oldenburger Alhambra hin und stammen aus den 1980er-Jahren. „Die Plakate sind eine Spende eines schwulen Oldenburger Paares, das damals Teil der Gruppe war, die diese Partys organisierte. Über die Gruppe haben sie sich kennengelernt“, sagt Denise Neumann vom Kollektiv. Heuchler sagt weiter: „Sie haben die Plakate, die sie damals selbst erstellt haben, als Erinnerung an diese besondere Zeit in ihren Leben behalten.“
Zufrieden mit Ergebnis

„Wir hatten viel Spaß und sind zufrieden mit dem Ergebnis“, resümiert die Studierende. Ob das Open Objects Collective weitere Projekte umsetzen wird, ist aber noch unklar. „Wir sind diesen Sommer mit dem Studium durch und werden uns dann wahrscheinlich räumlich aufteilen. Aber Lust dazu hätten wir“, sagt Kumke.
QuoteEditDeleteRecoverRemoveMove