a memberDie gute Nachricht: Jeder wird älter. Das tröstet.
Die schlechte Nachricht: Je älter viele werden, umso größer die Sehnsucht nach der Jugend.
Leider ein massives Problem in der Schwulenwelt, das Älterwerden. Anstatt nicht ständig irgendwelchen Boys und Muskelmännern oder XL-Schwänzen hinterherzulaufen, sollte man besser das annehmen, was das Leben zu bieten hat und nicht immer auf das Unmögliche zu warten. Sonst vergisst man zu leben. Man kann auch Sex, Spaß und Freude im Alter haben, wenn man den Ist-Zustand annimmt und nicht immer nach dem Besten, dem Schönsten, dem Größten usw. sucht.
Natürlich freue ich mich, wenn ich schöne Jünglinge sehe, begehre sie aber nicht. Ich schaue mir gerne mal einen XL-Schwanz an, weiß aber, dass es eine Ausnahme ist. Der Regelschwanz ist um die 15 cm lang. Der Gedanke, immer das Unerreichbare zu begehren, würde mich daran hindern, im Hier und Jetzt Freude zu empfinden.
a memberWir waren alle mal jung und hatten die Möglichkeit aus auszutoben, mehr oder weniger. Warum weniger? Weil viele es in ihrer Zeit aufgrund von gesellschaftlichen Konventionen, Sitten, Zwängen, Paragraphen usw. nicht durften oder konnten. Machne haben ihre Homosexualität erst später entdeckt oder akzeptiert.
Heute haben wir jedoch Möglichkeiten, so zu leben wie wir uns fühlen. Die Gesellschaft, die Vorschriften sind offener geworden. Anstatt der verlorenen Zeit hinterher zu trauern, sollten wir im Hier und Jetzt leben, versuchen, uns noch schöne Augenblicke in Bezug auf Männersex zu verschaffen.
Das Problem ist der Jugend- und Körperkult, sowie teilweise der Altersrassismus, den viele junge Leute uns entgegenbringen. Doch bedenke, ohne uns könnten sie heute nicht so frei leben wie sie wollten.
Die Werbung ist gnadenlos: Nur ein perfekter Körper, nur die ewige Jugend verdient es, beachtet zu werden und sich zu vergnügen zu dürfen. Das wird uns pausenlos suggeriert. Wir "Alte" fühlen uns mehr und mehr ausgegrenzt und minderwertig. Also suchen viele ältere Männer Jünglinge, um zu kompensieren, gehen viele ins Sportstudio, um ihren Körper zu trainieren, den Schein zu wahren, andere geben sich viel jünger aus, als sie sind usw. Auch projizieren wir negativen Gefühle (ich bin zu dick, zu hässlich, zu unattraktiv...) in die Köpfe der Anderen und denken, sie mögen uns eh nicht, und dadurch meiden wir das Gespräch, oder gar schon den Ort des Geschehens. Wir bleiben zu hause. Eine Schutzstrategie.
Wenn uns bewusst wird, dass vieles nur Schein ist, dass das reale Leben anders aussieht, dass jeder Defizite und Fehler inne hat, und dieses Perfektionsstreben (schöner, besser, größer usw.) wider die Natur ist, können wir auch im Alter glücklich sein und genießen.